– eines der wichtigsten Instrumente der Staudenkunde und Pflanzenverwendung –
Die verschiedenen Lebensbereiche sind in verschiedene Kategorien und Unterkategorien eingeteilt, denen dann die Stauden (bzw. Pflanzen allgemein) entsprechend ihrer natürlichen Standorte zugeordnet werden können. Denn der schönste Pflanzplan nützt nichts oder nur sehr wenig, wenn die Standortansprüche der Pflanzen und die tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort nicht zusammenpassen. Da die Übergänge zwischen den verschiedenen Lebensbereichen oft auch sehr fließend sind, ist die Einteilung als Empfehlung – und nicht als starres Dogma – zu verstehen. Außerdem können Pflanzen ihren Standort und damit die Standortbedingungen verändern, was in der Folge zu Artenverschiebungen führen kann.
G Gehölz
lichter Schatten und Halbschatten unter (nicht zu dicht stehenden) Bäumen und Sträuchern, meist sehr humusreicher Boden (durch verrottendes Laub)
G1 – trockener Boden G2- frischer Boden G3 – feuchter Boden
GR Gehölzrand
im Randbereich von Gehölzen (Baum- und Strauchgruppen), humoser Boden (durch verrottendes Laub)
südseitig: sonnig und warme Bereiche, nordseitig: absonnig und kühl
GR1 – trockener Boden GR2- frischer Boden GR3 – feuchter Boden
FR Freiflächen
offene, freie Flächen mit Wild- / Beetstaudencharakter
FR1 – warmer, vollsonniger Standort. Boden trocken und durchlässig
FR2 – Boden mäßig trocken und frisch
FR3 – Boden feucht
- SH Steppenheide trockener, kalkreicher Boden, (voll)sonnig und sehr warmer Standort
- H Heide sandiger, nährstoffarmer und kalkarmer (saurer) Boden; H1 – H3
St Steinanlagen / Steingarten
- FS Felssteppen steinreicher (Kiesbeet, Schotterstandort, steiniges Substrat), wasserdurchlässiger Boden
- M Matten /Felsmatten sehr flachgründige Standorte über Felsen und größeren Steinen
- Trockenmauer SF Steinfugen, MK Mauerkrone
B Beet Prachtstaudenstandort; humoser, nährstoffreicher Boden; sonnig–absonnig, B1- B3
Die Lebensbereiche Wasser, Wasserrand und Alpinum sollen der Vollständigkeit wegen mit genannt werden:
A Alpinum ein Sammlergarten für Fels- / Gebirgsstauden. Oft viele unterschiedliche Standorte auf engstem Raum für oft auch sehr anspruchsvolle und/oder konkurrenzschwache Arten.
WR Wasserrand
WR1 Sumpfzone: feuchter bis nasser Boden, sumpfig, gelegentlich überflutet, aber auch abtrocknend
WR2 Flachwasserzone: feuchter – ständig nasser Boden bis zu flachem Wasser (0-20cm Tiefe)
W Wasser
W1 im Boden verwurzelt, größte Teil der Grünmasse ist über der Wasseroberfläche
W2 im Boden verwurzelt, Blätter überwiegend auf Wasseroberfläche aufliegend (Schwimmblattpflanzen)
W3 nicht verwurzelt, Grünmasse unter der Wasseroberfläche (Schwimmpflanzen)
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In der Literatur wird das, was hier bisher nur textlich dargestellt ist, gern bildlich untermalt. Ich möchte diese Lehrbuchkopie allerdings nicht verwenden (da ich nicht weiß, wie empfindlich die Urheber darauf reagieren) und werde demnächst wohl selbst zum Zeichenstift greifen.