GALANTHUS NIVALIS
Trivialname(n): Kleines Schneeglöckchen
II-III, weiß (Duft), Höhe 10-15cm, halbschattig (frühjahrshell)
Familie: Amaryllidaceae (Amaryllisgewächse)
Herleitung des Namens: gala (grch.) = Milch, anthos (grch.) = weiß, nivalis (lat.) = schneeweiß
Herkunft: Mittel- und Südeuropa bis Kleinasien, Auwälder und lichte Gebüsche, bevorzugt auf kalkhaltigen Standorten, humusreiche Lehmböden
Standort: G2-3, GR2-3
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Wuchs: [glossary id=’458′ slug=’geophyt-der‘ /] (Zwiebelgeophyt), bildet Horste
Pflanzen/m²: Es empfiehlt sich, in Tuffs zu pflanzen. Bei zusagendem Standort erfolgt eine Vermehrung von selbst. Dann kann immer noch nachgepflanzt werden, um schneller einen größeren Bestand zu erreichen.
Pflanzung: Zwiebeln ca. 8cm tief pflanzen. (Empfehlung: Fertige Pflanzen setzen, da die Zwiebeln sehr leicht vertrocknen.)
Ausbreitung: Brutzwiebeln, Samen ([glossary id=’375′ slug=’myrmekochorie‘ /]); Verpflanzen kurz nach der Blüte
Pflege: Nach der Blüte Samen ausreifen lassen, Blattgrün nicht entfernen. Standorte ungestört lassen.
Verwandte oder Sorten: u.a. Galanthus elwesii – im Vergleich zu G.nivalis früher blühend und auffälliger, verträgt sommertrockene Standorte besser, verbreitet sich aber weniger stark; Galanthus nivalis „Flore Pleno“ – seit 1733 bekannte Sorte mit gefüllten Blüten.
Partner: Eranthis, Crocus, Cyclamen
Seit ungefähr Mitte des 16. Jahrhunderts sind Schneeglöckchen in Kultur und gehören zu den typischen Stinsenpflanzen ([glossary id=’439′ slug=’stinsen-stinsenpflanze‘ /]). Es gibt um die 20 Arten und schätzungsweise 700 Sorten (durch natürliche Hybridisierung und gezielte Züchtung) – eine Vielfalt, die es selbst Kennern nicht einfach macht, den Überblick zu behalten. Jedenfalls ist das Schneeglöckchen zum begehrten und nicht unbedingt preiswerten Sammlerobjekt avanciert. Preise von um die 10€ pro Pflanze sind hier das untere Preissegment, einige Exemplare werden aber durchaus auch für bis zu 400€ pro Stück gehandelt (Galanthophile und ihre Passion).
Die frühe Blüte macht es wertvoll für Bienen und andere Blütenbesucher (Bienenweide), die es trotz der weißen Blütenfarbe auch bei Schnee leicht finden können, da es sich durch starke UV-Reflexion sehr gut von der Umgebung abhebt. Eine Bestäubung geschieht sowohl durch Blütenbesucher, als auch durch Selbstbestäubung (kurz vor dem Verblühen). Einige Sorten (oft Hybriden zwischen den Arten) sind allerdings selbststeril und benötigen andere Sorten in der näheren Umgebung, um Samen bilden zu können.
Schneeglöckchen zählen zu den phänologischen Pflanzen und zeigen mit ihrer Blüte den Vorfrühlingsbeginn an.
Zum Schutz vor Kälte werden Salze in den Blüten eingelagert. Zusätzlich ist die Pflanze in der Lage, sich selbst aufzuheizen – wodurch sie auch Schnee schmelzen und ihre Zwiebel mit Schmelzwasser versorgen kann. Eine Kindergeschichte besagt jedoch, dass der Schnee, als er auf der Suche nach einer Farbe für sich war, von allen Pflanzen abgewiesen wurde und keine die eigene Farbe mit ihm teilen wollte. Nur das kleine Schneeglöckchen
hatte Mitleid mit ihm und gab ihm etwas von seinem Weiß. Das hat der Schnee natürlich nicht vergessen und schadet deshalb dem Schneeglöckchen nicht. Welcher Theorie man zum Thema Winterhärte folgen möchte, ist jedoch jedem selbst überlassen.
Warnung! V.a. die Zwiebeln sind giftig (bei oraler Aufnahme). Die enthaltenen Alkaloide führen in geringen Dosen zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, in höheren zu Krämpfen, Lähmungen und Kreislaufversagen. Nicht an Tiere verfüttern!
Bildnachweis:
Einzelblüte. Foto: André Karwath. Originaldatei ist hier zu finden. CC BY-SA 2.5
Schneeglöckchen im Schnee. Foto: Chnodomar. Originaldatei ist hier zu finden. public domain
Schneeglöckchen mit Biene. Foto: Hedwig Storch. Originaldatei ist hier zu finden. CC BY-SA 3.0
Schneeglöckchen mit Samenstand. Foto: Appaloosa. Originaldatei ist hier zu finden. CC BY-SA 3.0
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