CONVALLARIA MAJALIS
Trivialname(n): Maiglöckchen
V, weiss (Duft), Höhe 20cm, halbschattig-schattig
Familie: Asparagaceae (Spargelgewächse)
Herleitung des Namens: convallis (lat.) = Tal, maius (lat.) = zum Mai gehörend
Herkunft: Laub- und Mischwälder Europas und Asiens
Standort: G2, GR2. Sommerwarm und humusreich, sowohl auf sauren, als auch auf basischen Standorten vorkommend.
Wuchs: teppichbildend, [glossary id=’458′ slug=’geophyt-der‘ /] (Rhizomgeophyt)
Pflanzen/m²: 12
Pflanzung: flächig
Ausbreitung: [glossary id=’892′ slug=’rhizom‘ /], Samen ([glossary id=’479′ slug=’endochorie‘ /])
Pflege: gelegentliche Gabe von (Laub-)Kompost
Sorten: C. majalis Grandiflora – großblütiger als die Art
Partner: Omphalodes, Waldsteinia, Pulmonaria, Polygonatum, Lamium maculatum
Eine gärtnerische Nutzung ist bereits seit dem Mittelalter belegt. Damals wurde es als „Lilium convallium“ bezeichnet, was Lilie der Täler bedeutet und sich bis heute im englischem „Lily of the Valley“ erhalten hat.
Wegen seiner Niesreiz auslösenden Wirkung kamen getrocknete Blüten in Schnupftabak zur Anwendung.
Der im Blütenöl konzentrierte Maiglöckchenduft wurde und wird gern in der Parfum- und Seifenherstellung verwendet. Die These, dass Eizellen nach Maiglöckchen riechende Duftstoffe aussenden und sich Spermien auf diese Weise anlocken lassen, hat sich nicht beweisen lassen.
An zusagenden Standorten vermehren sich Maiglöckchen rasch und sollten dementsprechend mit konkurrenzstarken Partnern vergesellschaftet werden. Auch sind die Pflanzen einigermaßen trittverträglich, sollten aber trotzdem möglichst ungestört bleiben. Ist der Standort zu schattig, unterbleibt die Blüte.
Die Sträuße halten sich nur bedingt in der Vase und es wird geraten, sie nicht zu pflücken, sondern zu zupfen. In Brautsträußen war/ist es wegen seiner Symbolik (Unschuld und Reinheit, Hoffnung und Zuneigung/Liebe) sehr beliebt. Maiglöckchen galten auch als Glücksbringer (wer am 1.Mai ein Maiglöckchen bei sich hatte, dem sollte ein Jahr lang kein Unheil widerfahren) und als Zeichen der Zuneigung. Das französische Maiglöckchenfest erinnert u.a. daran.
Zur Entstehung gibt es mehrere Legenden. Zum Beispiel soll Balder (oder auch Baldur) veranlasst haben, dass die Pflanze zum Trost für die Braut auf dem Grab eines im Kampf gefallenen Kriegers wuchs. Oder Apollo erschuf sie als Teppich für die Musen. Oder aber sie entstand aus den Tränen, die Maria am Kreuz geweint hatte.
Warnung! Alle Pflanzenteile sind giftig, v.a. aber Blüten und Früchte. Hautirritationen sind möglich. Bei oraler Aufnahme (das Gift wird allerdings relativ schlecht im Magen-Darm-Trakt resorbiert) reichen mögliche Symptome von Übelkeit und Erbrechen bis hin zu Herzrhythmusstörungen und Herzstillstand.
Bildnachweis:
Artikelbild. Foto: Michel / claquin.com. Originaldatei ist hier zu finden. Public domain
Convallaria majalis, Habitus. Foto: H. Zell. Originaldatei ist hier zu finden. CC BY-SA 3.0
Convallaria majalis, Nahaufnahme. Foto: H. Zell. Originaldatei ist hier zu finden. CC BY-SA 3.0
Maiglöckchen, reife Beeren. Foto: H. Zell. Originaldatei ist hier zu finden. CC BY-SA 3.0
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