Stadtbegrüner ist jetzt NaturLandStadt

Warum? Mir gefiel das Wortspiel ganz gut (dazu darf sich jeder selbst gern Gedanken machen). Und der fehlende Umlaut in der Domain.

Die Anfänge

Die Anfänge waren so ein wenig Guerilla Gardening – still und heimlich, im Schutze von Dunkelheit und Hund habe ich angefangen, testweise Blumenzwiebeln auf öffentlichen Flächen zu stecken, was mir auf Dauer aber nicht ergiebig genug war. Darum also mit den verantwortlichen Stellen (Flächeneigentümer, Grünflächenamt) zusammenarbeiten, Aktionen und Flächen vorher konkret absprechen, damit die Wahrscheinlichkeit, das Pflanzungen durch städtische Pflege niedergemäht werden, minimiert wird, Sponsoren suchen, Pflanzer rekrutieren und gutes Wetter erwarten. Und den Leuten das Gegenteil beweisen, die alles schlecht reden und nur auf Misserfolge lauern.

Wozu und warum?

Eine der ersten Fragen war / ist immer wieder, warum ich das mache. Warum ich mich in dieser Hinsicht engagiere. Warum ich Zeit, Arbeit, Nerven und Geld investiere. Gegenfrage: Warum nicht? Ein Hobby braucht schließlich jeder.

Vor allem geht es mir um den sozialen und ökologischen Nutzen. Es ist ja nichts Neues, dass sich Menschen in einer grünen Umgebung wohler fühlen, sich sozialer verhalten, entspannter und zufriedener sind. Hunderttausende von Jahren der Evolution, in denen Homo sapiens und seine Vorstufen durch Savannen und Wälder gestapft ist, lassen sich eben nicht mal schnell wegdomestizieren. Nicht umsonst sind Immobilienpreise an das Vorhandensein oder eben auch Nichtvorhandensein von Grün gekoppelt. Nicht umsonst sind auf Urlaubskarten Strände, Wiesen, Wälder – ja ok, auch Bauwerke und Stadtansichten – aber nie Autobahnauffahrten oder Gewerbegebiete abgebildet. Nicht umsonst empfinden wir das Lärmen von Vögeln als angenehm, während uns gleichlauter Straßenkrach krank macht.

Der erschreckende Rückgang an Vielfalt bei Pflanzen und Tieren und die damit verbundenen Auswirkungen sind ein weiteres großes Problem unserer Zeit. Hier steht jeder in der Verantwortung. Und jeder kann etwas tun. Auf dem Balkon, dem Hinterhof, der Baumscheibe vorm Haus oder im eigenen Garten. Das Flächenpotenzial an öffentlichen, halböffentlichen und privaten Flächen ist enorm, wird nur leider kaum genutzt. Oft aus Unwissenheit oder vermeintlichem Mangel an Alternativen. Statt blühender Vielfalt trifft man flächendeckend viel zu häufig monotones Einheitsgrün aus Golfplatzrasen, Petunien, Geranien und exotischen Gehölzen aus dem Standardbaumarktsortiment. Ästhetisch unbefriedigend. Und für bspw. Insekten, Vögel und Kleinsäuger eine Katastrophe, da sie hier keine oder kaum Nahrung finden.

Deshalb gilt: nicht nur das Lebensumfeld für Menschen schöner und angenehmer gestalten, sondern die sich dabei für den Natur- und Umweltschutz bietenden Möglichkeiten nutzen, Alternativen aufzeigen, zum Nachmachen anregen. Denn wenn man das Schöne und das Sinnvolle so einfach miteinander verbinden kann, warum sollte man es dann nicht auch tun?  Ganz konkret heißt das, bspw. auf Exoten zu verzichten. Unter Pflanzenporträts stelle ich eine Auswahl geeigneter Arten und Sorten zusammen, komme nur leider nicht so schnell voran, wie ich gerne würde. Aber ich arbeite daran.

Sonst noch was?

Ja. Ich gestehe, dass ich den Blog eine ganze Weile ziemlich stiefmütterlich behandelt habe und gelobe hiermit Besserung. Mehr Text, viel mehr Bilder. Versprochen.

Es sollen natürlich auch Projekte und Aktionen vorgestellt werden, die andernorts laufen. Es mangelt nicht an schönen Beispielen, sodass ich ziemlich zuversichtlich bin, – demnächst – eine doch recht umfängliche Liste an motivierenden Vorbildern und Anregungen liefern zu können.

Außerdem soll es – demnächst – eine umfängliche Liste zu Pflanzen und Tieren (im Garten), Lebensräumen (im Garten) und vielleicht auch Gärten an sich und den Menschen dazu geben.

Für Hinweise, Anregungen und (konstruktive) Kritik bin ich stets dankbar.

Also: MitMachen. NachMachen. BesserMachen.

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